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Welche Bedeutung hat Gesundheit für Muslim*innen?

Gerade in diesen Zeiten stellen Sie sich möglicherweise die Frage: Welche Bedeutung hat Gesundheit für Muslim*innen?

Muslim*innen gehen davon aus, dass der Körper nicht persönliches Eigentum eines Menschen ist, sondern von Gott geliehen. Deswegen ist es besonders wichtig, sorgfältig und achtsam mit dem Körper umzugehen.

Aus diesem Grund haben Muslim*innen schon sehr früh begonnen, sich mit der Erhaltung der Gesundheit zu beschäftigen. So wurde für 706 in Damaskus das erste Krankenhaus eröffnet. Mehr darüber erfahren Sie unter: Häuser der Heilung – Der Erfolg früher arabischer Medizin gegen Seuchen

Der „Kanon der Medizin“ von Ibn Sina, besser bekannt als Avicenna, ist die Grundlage der westlichen Medizin. Es war bis zum 17. Jahrhundert das wichtigste Buch auf diesem Gebiet.

Welche Bedeutung hat Gesundheit für Muslim*innen im Alltag?

Gesundheit hat für Muslim*innen auch im Alltag einen wichtigen Stellenwert. Bei jeder Begegnung erkundigt man sich ausführlich, ja manchmal sogar mehrere Male, nach dem Wohlergehen des Gegenübers. Und auch danach, wie es der Familie ergeht.

Unter Gesundheit verstehen Muslim*innen üblicherweise Wohlbefinden. Als imstande zu sein, seinen Beitrag in der Gemeinschaft zu leisten.

Viele Muslim*innen gehen davon aus, dass sie bereits durch die Befolgung der Vorschriften der Religion ihre Gesundheit erhalten.

Tatsächlich findet sich im Islam vieles, was für die Gesundheit förderlich ist.

So nimmt man sich üblicherweise fünf Mal am Tag eine Auszeit für das Gebet. In diesem Zwiegespräch mit Gott können ihm alle Sorgen übergeben werden. Es ist ein Moment des Zur-Ruhe-Kommens.

Auch die Reinlichkeit, durch die in den letzten Jahrzehnten viele Krankheiten besiegt werden konnten, ist für Muslim*innen von besonderer Bedeutung.

Für das Gebet beispielsweise sind rituelle Waschungen notwendig. Auch der Gebetsort muss sauber sein. Deswegen verwendet man dafür häufig einen Teppich, um sicherzugehen, dass der Ort wirklich rein ist.

Auch bei Klogängen ist Sauberkeit von größter Wichtigkeit. Deswegen ist es für viele Muslim*innen wichtig, Wasser zur Verfügung zu haben. Auch wenn Klopapier und Feuchttücher vorhanden sind.

Während des Fastenmonats Ramadan wird 28-30 Tage lang vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken. Dauer hinaus soll tagsüber auch auf Zigaretten Rauchen, Sex, Kaugummi Kauen und Medikamente Einnehmen verzichtet werden. Und auf Klatsch und schlechte Gedanken auch.

Abgesehen von der reinigenden Wirkung stärkt das Fasten auch das Durchhaltevermögen.

Die Gesundheitsprävention ein Islam beruht auf 4 Bereichen:

Hygiene

Reinlichkeit hat so einen hohen Stellenwert, dass manche muslimischen Schulkinder sogar ungern ihre Wasserfarben miteinander vermischen.

Essen

Als gesundheitsförderlich gelten Oliven, Datteln, Feigen, Honig, Trauben und Wasser.

Alkohol, Schweinefleisch und Blut sind verboten. Deswegen vermeiden manche Muslim*innen auch Medikamente mit Alkoholanteil, Gelatinekapseln und Impfstoffe, die Blutbestandteile enthalten.

Ausgewogenheit

Muslim*innen sind angehalten, sich zu mäßigen und beispielsweise nicht übermäßig viel zu essen.

Prophetenmedizin

Vom Propheten Muhammad wurden viele Aussprüche überliefert, die sich auf die Gesundheit beziehen. So hat er beispielsweise den Muslim*innen geraten, regelmäßig mit Ästen des Miswakbaumes ihre Zähne zu putzen.

Welche Bedeutung hat Gesundheit für Muslim*innen wenn sie krank sind?

Den Grund für Krankheiten sehen Muslim*innen in verschiedenen Faktoren wie:

Strafe oder Prüfung

Zugluft

Stress

Emotionen – so heißt es beispielsweise in Marokko: „Mir ist das Blut gestiegen“, wenn man sich ärgert.

Reaktionen des Körpers – so heißt es beispielsweise in der Türkei: „Mein Bauchnabel ist gefallen“, wenn man aus dem inneren Gleichgewicht gekommen ist.

Böser Blick

 

Einerseits erhalten kranke Muslim*innen sehr viel Besuch, Anteilnahme und Mitgefühl. Andererseits versuchen viele, so bald wie möglich wieder gesund zu werden, um sich wieder in die Gemeinschaft einbringen zu können.

In vielen muslimischen Ländern gibt es noch ursprüngliche Heilmethoden wie:

Heilpflanzen

Zeremonien

Amulette

Dampfbäder

Trance

Gegenzauber

Wasseranwendungen

Rituale

Erdanwendungen

Wasser aus der heiligen Quelle Zamzam

In den meisten muslimischen Ländern dominiert mittlerweile die westliche Medizin.

Auf der einen Seite wird diese sehr intensiv genutzt. Manche Musliminnen gehen davon aus, dass ihnen etwas fehlt, wenn sie krank sind. Deswegen erwarten sie auch vom Arzt, dass er ihnen etwas gibt. Ein Gespräch wäre einigen zu wenig. Manche gehen davon aus, dass größere und mehrere Medikamente auch mehr helfen. So werden auch Injektionen oft als hilfreicher erachtet als Tabletten.

Auf der anderen Seiten haben manche in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen mit der westlichen Medizin gemacht. Einige Medikamente, die in Europa nicht mehr in Verwendung sind, werden in einigen muslimischen Ländern weiterhin verkauft. Aus diesem Grund ist häufig das Vertrauen in westliche Medikamente verloren gegangen.

Je nach Land, Erfahrungen, Persönlichkeit und Umfeld haben Muslim*innen ihren eigenen Zugang zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, auf ihre Gesundheit zu achten.

Wenn Sie noch mehr zum Thema „Welche Bedeutung hat Gesundheit für Muslim*innen“ wissen wollen, klicken Sie auf den Blogartikel: Muslimische Patient*innen

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