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5 Gemeinsamkeiten von Geflüchteten und „Alteingesessenen“

 

Obwohl die Unterschiede zwischen Geflüchteten und „Alteingesessenen“ auf den ersten Blick eklatant zu sein scheinen oder es zumindest so dargestellt wird, gibt es erstaunliche Gemeinsamkeiten, die tiefgreifender sind als vermutet.

1) Neue Kultur

Menschen,die flüchten, kommen in eine neue Kultur, die ihnen mehr oder weniger fremd ist, die sich unvertraut anfühlt und die manchmal unverständlich ist. Dies kann Unbehagen auslösen, weil man häufig unsicher ist, was man davon halten soll und wie man mit dieser neuen Situation umgehen soll. Ähnlich geht es Menschen, die seit Generationen immer schon in Österreich gelebt haben. Die Gesellschaft wandelt sich – nicht nur durch die Anwesenheit von Menschen aus anderen Ländern, sondern vielmehr durch wirtschaftliche, politische und soziale Aspekte – so sehr und so rasch, dass man immer wieder das Gefühl hat, als würde man sich in einer neuen Kultur wieder finden.

2) Dorthin zurück, woher man gekommen ist

führt für viele Geflüchtete kein Weg mehr, selbst wenn sie nicht freiwillig gegangen sind. Auch für Einheimische gibt es auf vielen Ebenen kein Zurück mehr, auch wenn man es am liebsten so hätte, wie es früher einmal war. Das Leben hat sich mehr oder weniger unwiderruflich verändert, selbst wenn die Sehnsucht nach dem Vertrauten auch übergroß ist.

3) Wer bin ich?

Wer nicht in seinem/ihrem Land und in der vertrauten Umgebung bleiben kann und vieles, was seine/ihre Identität ausmacht, zurücklassen muss, sieht sich häufig Fragen nach dem Selbstbild, der Stellung in der Gesellschaft und dem Selbstwertgefühl gegenüber. Wenn durch das vorherrschende Wirtschaftssystem die Sicherheiten wie Job, Pension, Geldwert, politische Stabilität, Zukunftsperspektiven, Sozialsysteme fraglich werden, kann auch bei Menschen, die in ihrem Land bleiben können, die Identität ordentlich ins Wanken geraten.

4) Enge

Menschen, die fliehen, tun dies häufig, weil es durch die Globalisierung, die Eroberung von Ressourcen und ihre Wirkung keine Chance mehr zum Überleben gibt – auf finanzieller, politischer, körperlicher und sozialer Ebene. Auch hierzulande wird der Druck größer – immer mehr Einschränkungen, mehr Unsicherheit und Ungewissheit, mehr Stress – auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, seelischer und alltäglicher Ebene. Der Unterschied ist nur: Geflüchtete haben diese bedrückende Enge bereits erlebt, hier bekommt man gerade einen Vorgeschmack davon, was es bedeutet.

5) Flucht

Menschen, die vor Krieg, Hunger, Terror, Ausweglosigkeit, Ausbeutung und Landraub flüchten, verlassen ganz konkret den Ort, an dem sie bisher waren. Menschen, die vor Jobunsicherheit, schleichender Verarmung, Überlastung am Arbeitsplatz, Zukunftsängsten, freudtötenden Qualitätssicherungslisten, einengenden und kontrollierenden Regelungen fliehen, flüchten häufig in Ablenkungen, Jammern, Sündenbock-suchen, Schattenprojektionen und Kopf-in-den-Sand-stecken.

So sind wir gewissermaßen alle mehr oder weniger Flüchtende.

Wenn wir uns entscheiden, ein „Wir-gegen-sie“ entstehen zu lassen, kann die Situation tatsächlich gefährlich werden, weil wir es uns selbst gefährlich machen.

Im Zusammenhalten als Menschheit liegt die Sicherheit und die größte Kraft.

Wie können wir zusammenhalten?

Indem wir Interesse am Gegenüber zeigen, indem wir Verbindendes suchen, indem wir uns wohlwollend gegenseitig unterstützen.

Eine durch Menschlichkeit geprägte Welt macht sie für uns alle lebenswerter.

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